Derzeit sorgt das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 bei vielen Patientinnen und Patienten, die sich die Augen lasern lassen möchten oder dies bereits getan haben, für Unsicherheiten. Auf dieser Seite gehen wir daher auf offene Fragen zu Augenlaser- und Linsenbehandlungen ein und geben Handlungsempfehlungen dazu. Diese richten sich nach den Vorgaben der Bundes- und Landesregierungen sowie nach den Hygienerichtlinien des Robert Koch-Instituts, der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und des Bundesgesundheitsministeriums.
Finden Augenlaserbehandlungen, Voruntersuchungen und Beratungsgespräche trotz des Coronavirus statt?
Viele Augenkliniken und Augenlaserzentren führen den Betrieb inklusive der Beratungen, Behandlungen und Eingriffe bis auf Weiteres fort. Außerdem wird vermehrt die Möglichkeit für eine Onlineberatung geschaffen. Auch über das Telefon sind Erstberatungsgespräche derzeit möglich.
Die in den Kliniken sowieso schon hohen Hygienestandards sind aufgrund des Coronavirus um zusätzliche Maßnahmen erweitert worden, um die Verbreitung und Ansteckung mit COVID-19 zu verhindern. Vielfach findet eine eingehende Anamnese vor dem Erstkontakt statt, bei der Patientinnen und Patienten per Telefon zu Aufenthalten in Risikogebieten, Kontaktmöglichkeiten zu infizierten Personen sowie Symptomen einer möglichen COVID-19-Erkrankung befragt werden. Ein erneutes Corona-Screening bei der Anmeldung vor Ort, die Desinfektion der Hände, das Einhalten eines Mindestabstands zwischen Patienten und der Verzicht auf Begleitpersonen gehören zu den vielerorts getroffenen Maßnahmen.
Besteht durch eine Augenbehandlung ein erhöhtes Risiko, sich mit COVID-19 anzustecken?
COVID-19 wird über Tröpfcheninfektion übertragen, wenn durch Husten oder Niesen Tröpfchen bei einer anderen Person über die Schleimhäute der Nase, des Mundes oder die Bindehaut der Augen aufgenommen werden. Daher ist es generell für alle Personen besonders wichtig, sich zu jeder Zeit an die Hygienerichtlinien zu halten:
- Regelmäßiges und gründliches Händewaschen (mind. 20 Sekunden lang)
- Einhalten eines Mindestabstands von 1,5 Metern zu anderen Personen
- Vermeiden von Berührungen im Gesicht, insbesondere an Augen, Nase und Mund
Da eine Augenlaser- oder Linsenbehandlung in einer sterilen Umgebung durchgeführt wird, besteht während des Eingriffs kein erhöhtes Risiko, sich mit dem Coronavirus zu infizieren.
Müssen Sie nach einer Behandlung beispielsweise Augentropfen verwenden, ist es dementsprechend wichtig, dass Sie sich hierfür vorab gründlich die Hände waschen. Wenn Sie sich die Augentropfen durch eine andere Person ins Auge tröpfeln lassen, muss diese ebenfalls vorab eine gründliche Handwaschhygiene durchführen. Vermeiden Sie es zudem generell, sich an oder in das Auge zu fassen oder die Augen zu reiben.
Ich möchte demnächst eine Augenbehandlung durchführen lassen – sollte ich diese aufgrund des Coronavirus absagen?
Nein, Sie müssen eine Augenlaser- oder Linsenbehandlung nicht wegen SARS-CoV-2 absagen oder verschieben. Wichtig ist, dass Sie:
- sich gesund fühlen und nicht an Symptomen des Coronavirus wie Fieber, Husten oder Atembeschwerden leiden
- in den vergangenen Wochen keinen unmittelbaren Kontakt zu einer Person hatten, die positiv auf COVID-19 getestet wurde
- kürzlich in keinem COVID-19-Risikogebiet waren
Sollte einer der drei oben genannten Punkte nicht zutreffen, suchen Sie Ihre Augenklinik bitte zunächst nicht persönlich auf, sondern melden Sie sich telefonisch. Außerdem sollten Sie sich nach den Angaben der Gesundheitsbehörde richten und sich telefonisch an Ihren Hausarzt wenden, um das weitere Vorgehen zu besprechen.[1]
Wann sollte ich eine Augenlaser- oder Linsenbehandlung absagen?
Sie sollten eine Augenbehandlung verschieben, wenn Sie:
- sich krank fühlen
- an Symptomen des Coronavirus leiden (Fieber, Husten oder Atembeschwerden)
- in den letzten Wochen in einem COVID-19-Risikogebiet waren
- unmittelbaren Kontakt zu einer Person hatten, die positiv auf das Coronavirus getestet wurde
- an COVID-19 erkrankt sind
Kann ich trotz des Coronavirus jemanden zur Augenbehandlung mitbringen?
Dem Bundesministerium für Gesundheit zufolge sollte der Kontakt mit Menschen aktuell auf ein Minimum reduziert werden.[2] Daher ist es in vielen Kliniken und Praxen derzeit nicht möglich, eine Begleitperson mitzubringen. Genaue Informationen erfragen Sie am besten direkt telefonisch bei Ihrer Klinik oder Praxis.
Muss ich aufgrund des Coronavirus nach dem Augenlasern oder nach einer Linsenbehandlung etwas beachten?
Um sich selbst und Ihre Augen zu schützen, sollten Sie darauf achten, Ihre Hände sauber zu halten. Beachten Sie dabei die für alle Personen geltenden Hygienerichtlinien. Bevor Sie Augentropfen oder -salbe verwenden, waschen Sie sich mindestens 20 Sekunden lang gründlich die Hände mit Seife. Gleiches gilt auch für andere Personen, wenn diese Ihnen die Augentropfen verabreichen.
Ansonsten sollten Sie im Alltag den Kontakt mit anderen Menschen reduzieren, auf Händeschütteln oder das Anfassen von Oberflächen, wenn möglich, verzichten. Ebenfalls müssen Sie darauf achten, sich nicht ins Gesicht zu fassen, während sie draußen sind, und sich nach dem Kontakt mit der äußeren Umgebung, zunächst penibel die Hände zu waschen, bevor sie Ihr Gesicht berühren.
Muss ich als Brillen- oder Kontaktlinsenträger aufgrund des Coronavirus etwas beachten?
Die Infektion mit COVID-19 findet via Tröpfchen statt, die unter anderem auch über die Hände auf die Mund- und Nasenschleimhaut oder die Bindehaut der Augen übertragen werden können. Daher sollten Sie darauf achten, Ihre Brille stets gut zu reinigen und diese in einem sauberen Brillenetui zu verstauen, wenn Sie sie zwischendurch absetzen. Kontaktlinsen müssen Sie stets mit einem entsprechenden Reinigungsmittel sauber halten und nur mit sauberen Händen in die Augen einsetzen.
Wo kann ich weitere Informationen zum Coronavirus finden?
Sie finden aktuelle und vertrauenswürdige Informationen zu den Auswirkungen des Coronavirus, Hygienerichtlinien und Präventionsmaßnahmen auf den Seiten des Robert Koch-Instituts, der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und des Bundesgesundheitsministeriums.
[1] World Health Organization, https://www.who.int/emergencies/diseases/novel-coronavirus-2019/advice-for-public (Stand: 8.4.2020)
[2] Bundesministerium für Gesundheit, https://www.zusammengegencorona.de/informieren/praevention/ (Stand: 8.4.2020)