Bei einer Light Adjustable Lens (kurz: LAL) handelt es sich um eine Intraokularlinse des Herstellers Calhoun Vision. Sie hat die Besonderheit, dass ihre Brechkraft nach der Implantation noch angepasst und dadurch ein ideales Ergebnis erreicht werden kann. Diese lichtempfindliche Linse wurde vom Augenarzt Dan Schwartz gemeinsam mit dem Chemiker Robert Grubbs entwickelt. Dieser erhielt im Jahr 2005 den Nobelpreis für Chemie und wirkte entscheidend mit bei der Entwicklung des innovativen Materials der Light Adjustable Lens.
Wie funktioniert die Light Adjustable Lens?
Die LAL, also die durch Licht adjustierbare Linse, besteht aus einem lichtempfindlichen Material, den sog. photosensitiven Silikonmarkomeren. Es verfügt über die Eigenschaft, bei Bestrahlung mit UV-Licht die Form zu ändern. Auf diese Weise kann die Form der Linse ideal an die Bedürfnisse des Patienten angepasst werden. Grundsätzlich hat die Light Adjustable Lens den gleichen Aufbau wie eine normale Linse. Die darin enthaltenen Moleküle sind allerdings noch nicht aneinander gebunden und lassen sich durch UV-Strahlen neu anordnen, wodurch sich die Form der Linse verändert.
Vorteile und Nachteile der LAL
Ein wesentlicher Vorteil der Light Adjustable Lens wurde bereits genannt: die Formbarkeit durch Bestrahlung mit UV-Licht. Je nach Bedarf kann die Brechkraft der Linse im Nachhinein um bis zu 2 Dioptrien angepasst werden, wodurch die LAL genau auf die Bedürfnisse des Patienten optimiert werden kann. Wenn die Brechkraft der Light Adjustable Lens zu hoch ist, werden die Ränder der Linse bestrahlt, wodurch sich die Linse abflacht. Ist die Brechkraft zu gering, wird stattdessen das Zentrum der Linse korrigiert und sie steilt sich auf.
Bis die Brechkraft der Linse fixiert ist, kann sich ihre Brechkraft weiterhin verändern. Daraus ergibt sich für manche Patienten ein Nachteil, der durch einen korrekten Umgang vernachlässigt werden kann. Denn trägt der Patient im Zeitraum zwischen der Operation und der finalen Adjustierung der Linse keine Schutzbrille, kann durch das UV-Licht der Sonne die Brechkraft der Linse dauerhaft beeinträchtigt werden. Deshalb ist das Tragen der UV-Schutzbrille direkt nach der Linsenoperation unerlässlich.
Justieren der Light Adjustable Lens
Die LAL von Calhoun wird als aphake Linse anstelle der natürlichen Linse ins Auge eingesetzt. Etwa zwei bis drei Wochen nach der Implantation erscheint der Patient in der Praxis des Arztes, wo die genaue Sehschärfe des Auges festgestellt wird. In zwei bis drei weiteren Sitzungen wird unter Verwendung eines Light Delivery Device (LDD) die Linse für jeweils 1 bis 2 Minuten bestrahlt, wodurch die Struktur der Linse geformt und verfestigt wird. Die Behandlung ist schmerzfrei und für das Auge ungefährlich, weil die Rückseite der Light Adjustable Lens über einen UV-Schutz verfügt und keine UV-Strahlen an die Netzhaut gelangen.
Welche Patienten sind für LAL geeignet?
Die Light Adjustable Lens wird vor allem bei Operationen des Grauen Star (Katarakt) verwendet, weil dafür die natürliche Linse entfernt werden muss. An ihre Stelle wird die natürliche Linse in das Auge eingesetzt. Auch Fehlsichtigkeiten und Verkrümmungen der Hornhaut können behandelt werden, sodass die Patienten ein Leben ohne Brille erwartet. Grundsätzlich wird die Eignung für die Operation mit der Light Adjustable Lens vom Arzt festgestellt. Gern helfen wir Ihnen, einen hervorragenden Arzt in Ihrer Nähe zu finden. Rufen Sie uns kostenlos und unverbindlich an.
Kosten der Light Adjustable Lens
Die Kosten für eine Linsenbehandlung mit LAL sind etwas höher als mit normalen Multifokallinsen. Je nach Wahl des Arztes und Art sowie Stärke der Refraktion, sollten Patienten mit Kosten zwischen 3.000 und 4.000 Euro pro Auge rechnen. Gern helfen wir Ihnen, einen hervorragenden Arzt in Ihrer Nähe zu finden. Rufen Sie uns kostenlos und unverbindlich an: